Ankündigung Fachtag des Arbeitskreises gegen sexualisierte Gewalt im Odenwaldkreis

Fachtag "Durchatmen! Vom Bauchgefühl zur Handlungsfähigkeit"

Wahrnehmen- Einschätzen- Handeln bei sexuellen Grenzverletzungen in Schule sowie in Kinder- und Jugendarbeit
Hierüber werden Lehrkräfte, pädagogische Fachkräfte, Jugendhilfeträger, Übungsleitungen und Jugendgruppenleitungen am 13. November 2024 von 13.30 - 17.30 Uhr im Gymnasium Michelstadt informiert.

Der Arbeitskreis gegen sexualisierte Gewalt des Odenwaldkreises bietet über diesen Fachtag einen Einstieg, um sich ins Thema reinzudenken und gibt unter anderem Input für die Weiterarbeit und Umsetzung von Schutzkonzepten. Die Teilnehmenden werden für die Präventionsarbeit im pädagogischen Alltag gestärkt. Ein souveräner Umgang mit dem eigenen Bauchgefühl ist die Basis für Handlungsfähigkeit und eine gelingende Intervention.

Lebensbereiche, in denen sich Kinder und Jugendliche bewegen, werden für gewöhnlich von Erwachsenen vorgegeben. Erste Impulse und Inputgruppen des Fachtags befähigen dazu, geschützte Räume so zu gestalten, dass sich Kinder und Jugendliche wohlfühlen und frei entfalten können. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Aufgabe ist der Schutz vor sexuellen Grenzverletzungen und sexualisierter Gewalt.

Ziel des Fachtages ist es, pädagogische Fachkräfte für das Machtgefälle zwischen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen zu sensibilisieren und sie dafür zu stärken, ihrem Schutzauftrag gerecht zu werden.

Der Fachtag beginnt mit einem Vortrag der Beauftragten des Landes Hessen für die Förderung und Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, Miriam Zeleke, zu den Kinderrechten, insbesondere zum Recht auf sexuelle Selbstbestimmung.

Input-Gruppen

Im Anschluss besteht in vier Inputgruppen die Möglichkeit für einen unbefangenen Austausch mit Expertinnen und Experten, die sich mit Prävention und Intervention beschäftigen:

Schulpsychologie Staatliches Schulamt Heppenheim, Tobias Knapp

Ziel des Workshops ist, den Teilnehmenden die Möglichkeit zu geben, die eigenen Erfahrungen und die eigene Intuition zu reflektieren und um hilfreiche Aspekte zu erweitern. Zu Beginn des Workshops ‚Fallmanagement sexueller Übergriffe‘ wird ein kurzer Überblick zu den theoretischen Hintergründen gegeben. Die Grundlagen der Gesprächsführung werden vertieft und der Umgang mit sexuellen Übergriffen oder Verdachtsfällen, angelehnt an die Handreichung des Ministeriums, erörtert.

Der Schwerpunkt des Workshops liegt dabei insgesamt auf den Besonderheiten, die es im Kontext Schule bei sexuellen Übergriffen zu beachten gilt. Die Konstellationen von Übergriffen zwischen Schülerinnen und Schülern und bei Verdachtsfällen von Übergriffen durch Schulpersonal werden besprochen. Ein weiterer Aspekt ist hier auch der Umgang mit Verdachtsfällen im familiären bzw. außerschulischen Bereich sowie ggf. in der betrieblichen Umgebung der beruflichen Schulen.

Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern, Carmen Mundelius, Gesa Heimann

Wir beschäftigen uns zunächst mit den wichtigsten Grundlagen zum Thema ‚sexueller Missbrauch‘, um anschließend den Umgang mit Verdachtsfällen zu beleuchten. Dazu gehört, den eigenen Schutzauftrag zu kennen, der natürlich Strategien für den Umgang mit der Gefährdung beinhaltet, aber auch wesentliche Hilfestellungen für den eigenen Schutz. Wenn wir den grundlegenden Umgang mit Verdachtsfällen bei Missbrauch kennen, gelingt es leichter, Ruhe zu bewahren, sich selbst Unterstützung zu holen und die wichtigen ersten Schritte sicher zu gehen.

Schutzleute vor Ort der Polizei und Jugendpflege Brensbach, Mediencoach Torsten Hormel

Die Verbreitung von Darstellungen sexualisierter Gewalt an Kindern und Jugendlichen über Chats, Messenger und soziale Netzwerke steigt. Auch Kinder und Jugendliche werden dabei unwissentlich zu Tätern.

Das Polizeipräsidium Südhessen entwickelte hierfür die Interventionskampagne „Denken statt Senden“. Diese wird in fast allen weiterführenden Schulen des Odenwaldkreises durchgeführt. Die Schülerinnen und Schüler sollen hierfür über strafbare Handlung im Hinblick auf das Herstellen, Weiterleiten und Empfangen von Kinder- und Jugendpornografie sensibilisiert werden. Die Inhalte der Kampagne werden in diesem Workshop vorgestellt.

Ergänzend hierzu werden durch den Mediencoach Torsten Hormel weitere Gefahren im Netz wie Cybergrooming, Sexting und Sextortion aufgezeigt, damit Erwachsene wissen, womit sich Kinder und Jugendliche im Netz auseinandersetzen müssen. Was gebe ich von mir Preis und wann wird es strafbar?

Glitterclit, Sexualpädagog*innen Linu Lätitia Blatt, Noa Lovis Peifer

Onten, Enten und Untenrum: Lo will alles ganz genau wissen. Was können Untenrums und wie kann man noch dazu sagen? Im Workshop inkl. Lesung zum Kindersachbuch „Untenrum. Und wie sagst du?“ sprechen die Autor*innen Linu Lätitia Blatt und Noa Lovis Peifer über Genitalien, Schamgefühle, Geschlecht und gesellschaftliche Strukturen. Die beiden Sexualpädagog*innen arbeiten in der sexuellen und queeren Bildung und möchten mit den Teilnehmenden ins Gespräch darüber gehen, wie sexuelle Bildung ab dem Kita-Alter sensibel gestaltet werden kann.

Die Einwahl in die Gruppen erfolgt am Veranstaltungstag vor Ort.

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