Aber warum helfen Menschen nicht? Worin liegen die Gründe? Wie kann man Ihnen begegnen?
Ein wesentlicher Grund dafür, dass potenzielle Helfer die Hilfeleistung unterlassen, sind Zweifel an der eigenen „Helferkompetenz“, die zu der Angst führen, der Situation nicht gewachsen zu sein und darauf zu hoffen, ein anderer Zeuge werde Hilfe leisten. Hier zeigt sich also in vielen Fällen, dass sich neben dem Opfer auch der potenzielle Helfer ohnmächtig einer Situation ausgesetzt fühlt, die nicht beherrschbar scheint.
Hier setzt das Programm "Gewalt–Sehen–Helfen" an. Kernbotschaft ist, dass jeder Hilfe leisten kann, ohne sich dabei in Gefahr bringen zu müssen.
"Gewalt–Sehen–Helfen" will Menschen dafür sensibilisieren, gewaltgeneigte Situationen frühzeitig zu erkennen und ihnen konkrete Tipps bzw. Informationen zu richtigem Helferverhalten geben. Dabei zeigt das Programm auf, dass jeder, unabhängig von körperlichen Voraussetzungen, Hilfe leisten kann.
Auf diese Weise möchte "Gewalt–Sehen–Helfen" zur Entwicklung einer „Kultur des Hinsehens und Helfens“ beitragen und Menschen gewinnen, Teil dieser Kultur zu werden, damit wir als Gesellschaft dem entstehenden Gefühl der Unsicherheit in „unseren Städten“ entgegenwirken können. Das „Netzwerk gegen Gewalt“ als ressortübergreifende Initiative der Hessischen Landesregierung setzt sich seit 2002 in vielen Bereichen dafür ein, dass diese Vision von mehr Sicherheit und mehr Zivilcourage in Hessen Realität werden kann.