"Die digitalen Möglichkeiten. Fluch und Segen zugleich!"
Die Veranstaltung startet mit einem Impulsvortrag der Rechtsanwältin Gräfin Gesa von Schwerin ( Law4schoolÖffnet sich in einem neuen Fenster) mit der Fragestellung: "Was tun bei Cybermobbing, Sexting & Co.?" Dabei geht Frau von Schwerin auf die rechtlichen Aspekte ein und übermittelt Handlungsempfehlungen.
Sie beschäftigt sich seit 2007 mit dem Thema „Kinder & Neue Medien nach einem von ihr bearbeiteten Mandat, in dem Kinder von Cybermobbing betroffen waren. Von 2008 bis 2012 hielt sie in Mecklenburg-Vorpommern vor Ort über 600 Vorträge ehrenamtlich an Schulen. Cybermobbing ist ein sehr spezielles Thema, das aufgrund der Auswirkungen für die Opfer heute besondere Kenntnisse erfordert. Dabei geht es um die Nutzung von Apps wie WhatsApp, Instagram, Snapchat etc. Diese werden von unseren Kindern genutzt, ohne dass Eltern Einblick haben, was dort passiert. Es kann anderen großer Schaden zugefügt werden, aber auch die eigenen Kinder können Opfer von Cybermobbing oder Cybergrooming werden, indem Erwachsene sie über diese Apps kontaktieren.
Dem Vortrag von Frau von Schwerin schließen sich drei Workshops in zwei Workshoprunden an.
Workshop 1: Hate Speech & Manipulationen im Internet
Hier werden von der Kriminologin Katharina Herwig vom Polizeipräsidium NordhessenÖffnet sich in einem neuen Fenster typische Strategien radikaler und extremer Akteure im Internet aufgezeigt, um Personen von ihren Narrativen zu überzeugen. Neben der Einführung verschiedener Taktiken wird anhand diverser Beispiele dargestellt, wie niedrigschwellig radikale und extreme Gruppierungen und Personen agieren und ab wann die Grenze zum strafbaren überschritten sein kann.
Begleitet wird Frau Herwig von der zentralen Jugendkoordinatorin Polizeihauptkommissarin Ulrike Langer.
Workshop 2: Der Klick zum Kick - Internetpornografie als Einflussfaktor bei sexuellen Grenzüberschreitungen
„Bestätige dass du über 18 bist“. Noch nie war die Verfügbarkeit so hoch. Noch nie wurden Kinder und Jugendliche mit so heftigem Content konfrontiert. Noch nie so herausgefordert, verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen. Digitale Sexangebote im Internet sind für eine Mehrheit der Jugendlichen Normalität. „Was soll schon passieren? Macht doch jeder.“ Was macht Pornografie so attraktiv? Welche Auswirkungen und Steigerungsformen begegnen uns in der Praxis? Und wie gehen wir damit um?
Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen mit Nikolaus Franke von der FachberatungsstelleÖffnet sich in einem neuen Fenster Öffnet sich in einem neuen Fenster Return HannoverÖffnet sich in einem neuen Fenster über diese und weitere Themen ins Gespräch.
Workshop 3: Gewaltprävention und Befähigung von Jugendlichen durch digital Streetwork
Die Smartphone Nutzung ermöglicht neue interaktive Kommunikationsformen. Sie bietet Heranwachsenden einerseits die Chance für Partizipation, Vernetzung und Inklusion. Andererseits sind Kinder und Jugendliche in der digitalen Welt häufig auch gewaltvollen Situationen ausgesetzt, wie zum Beispiel Cybermobbing, Hass und Hetze, Selbstgefährdungswettbewerbe, Cybergrooming, Doxing oder Sexting.
Aus kinderrechtlicher Perspektive besteht somit der dringende Bedarf, Kinder und Jugendliche in der virtuellen Welt einerseits vor gewaltförmigen Situationen zu schützen, jedoch andererseits ihre Teilhabe zu ermöglichen und gleichzeitig ihre Befähigung zu stärken, um ein sicheres Aufwachsen zu ermöglichen.
Wie könnte hierbei Digital Streetwork eingesetzt werden? Und welche Akteure könnten für ein digital Streetwork Konzept einbezogen werden?
In dem interaktiven Workshop werden Ideen für die Ausgestaltung eines Digital Streetwork- Konzepts "vom Kind aus gedacht" diskutiert.
Darüber hinaus wird thematisiert, welche Chancen und Grenzen es gibt, Befähigung von Jugendlichen in digitalen Welten niederschwellig und plattformübergreifend zu fördern.
Der Workshop wird geleitet von Cora BießÖffnet sich in einem neuen Fenster, Berghof FoundationÖffnet sich in einem neuen Fenster.
Der Fachtag richtet sich an Lehrerinnen und Lehrer, Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter, UBUS-Kräfte und weitere Fachkräfte, die im Kontext mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Die Teilnahme ist kostenfrei und die Teilnehmerzahl begrenzt.
Veranstalter sind die regionalen Geschäftsstellen des Netzwerks gegen Gewalt Nordhessen und Osthessen.