PiT-Siegel

Erste Schule im Lahn-Dill-Kreis erhält Siegel "PiT-Schule"

Johann-Textor-Schule ist die erste zertifizierte PiT-Schule im Lahn-Dill-Kreis

Ein Artikel von Johannes Linsel (Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit der Johann-Textor-Schule in Haiger)

Haiger, 17.07.2023

Als erste Schule im Lahn-Dill-Kreis hat heute die Johann-Textor-Schule HaigerÖffnet sich in einem neuen Fenster das PiT-Siegel verliehen bekommen. „PiT“ steht für „Prävention im Team“, einem Programm der Hessischen Landesregierung zur Prävention von Gewalt. Es richtet sich schwerpunktmäßig an Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 6, 7, und 8 und soll sie in die Lage versetzen, individuell und gewaltfrei auf Situationen mit Gewaltpotenzial im öffentlichen Raum zu reagieren und angemessen zu handeln. Das Programm orientiert sich dabei an der Lebenswelt der Jugendlichen und soll ihre sozialen Kompetenzen im Umgang mit Konflikten und Gewalt fördern. Grundlage und fester Bestandteil ist dabei die Überzeugung, dass Konflikte nur gewaltfrei gelöst werden können. So soll verhindert werden, dass Kinder und Jugendliche zu Opfern von Gewalt im öffentlichen Raum werden.

PiT-Siegel Übergabe
Programmleiter Tilo Benner (3.v.l.) vom Hessischen Ministerium des Innern und für Sport überreichte Schulleiter Norbert Schmidt (4.v.l.) und dem PiT-Team das Siegel „PiT-Schule“

Für die Klasse 6G1 stand heute der letzte von insgesamt 5 Projekttagen mit dem Thema „Helferverhalten“ auf dem Programm. In einem Rollenspiel übten die Jugendlichen, wie man sich verhält, wenn ein Mitschüler von 3 Erwachsenen angepöbelt und bedroht wird. Wichtig ist dabei, das Opfer von den Tätern zu trennen und Distanz aufzubauen, erklärte Förderschullehrer Markus Kolarac, der das Rollenspiel begleitete. Gut war auch, dass die beteiligten Helfer versucht haben, durch Lautstärke Öffentlichkeit herzustellen und so mögliche weitere Helfer auf sich aufmerksam gemacht haben. Entscheidend ist zudem, die Täter nicht zu provozieren, so Kolarac weiter.

Kolarac ist Mitglied eines speziell für die Vermittlung der Inhalte ausgebildeten PiT-Teams, das die Schülerinnen und Schüler der 6G1 ein Schuljahr lang durch das Projekt begleitet hat. Neben Kolarac sind dabei Menschen aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen mit an Bord: die Schulsozialarbeiter Veronika Metz und Alexander Frolov, Lehrerin Ksenia Schwarz und Kriminaloberkommissarin Ramona Lissau von der Landespolizei. „Ein so multiprofessionelles Team ist wirklich einzigartig in Hessen“, freute sich PiT-Programmleiter Tilo Benner aus dem Hessischen Ministerium des Innern und für Sport, der das Team während seiner Arbeit im zurückliegenden Schuljahr begleitet und betreut hat. „Es war ein gutes Miteinander. Ich habe auch vieles dazu gelernt, um „PiT“ für die hessischen Schulen weiterzuentwickeln“, lobte er die enge Zusammenarbeit. Begeistert war Benner auch von dem Engagement der beteiligten Gymnasiasten: „Ein großes Lob von mir. Ihr hattet von Anfang an Lust, es auszuprobieren, und habt euch darauf eingelassen. Ihr seid die erste Klasse an der Johann-Textor-Schule, die das Programm komplett durchlaufen hat“. Der erste Durchgang vor drei Jahren sei durch die Corona-Einschränkungen abgebrochen worden. Seinen Dank richtete er auch an die Schulleitung und die Vertreter der Polizei, die mit ihrem Engagement dafür sorgten, dass das Programm fest an der Johann-Textor-Schule etabliert wird und weiterläuft. „Jede Minute, die wir in Prävention investieren, ist wichtig, vor allem für die beteiligten Menschen“, so Benner weiter.

„PiT ist eine Investition, die sich für die Schule, aber auch gesamtgesellschaftlich auszahlt. Wir sind auf einem guten Weg und die Schülerinnen und Schüler profitieren von den hier erworbenen sozialen Kompetenzen“, erklärte Schulleiter Norbert Schmidt, als er das offizielle PiT-Siegel des Landes Hessen entgegennahm. Seinen Dank richtete er ebenfalls an alle an dem Programm Beteiligten: „Es sind Leute, die uns mit Herzblut und Engagement als Schule unterstützen“.

„Prävention ist auch ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit“, betonte Guido Pieper, Leiter der Polizeistation Dillenburg, die das Programm auch in der Zukunft mit einer Beamtin unterstützen wird. „Es ist sehr beachtlich, wenn eine Schule, das über einen so langen Zeitraum von drei Jahren konsequent weiterverfolgt“, ergänzte seine Kollegin Anja Germer von der Führungsgruppe der Polizeidirektion Lahn-Dill.

Bei den Sechstklässlern kam das Programm ebenfalls gut an: „Ich fand es gut. Die Verhaltenstipps für gefährliche Situationen sind wirklich hilfreich“, fasst eine Schülerin ihre Eindrücke zusammen.

Hessenweit nehmen derzeit 104 Schulen an dem Programm teil.

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