Youtube Video: Ein Jahr HeRoes | Ein kleiner Rückblick

:Dauer: 6 Minuten, 5 Sekunden
Auschnitt aus dem Video - 1 Jahr HeRoes

Junge Männer in Offenbach am Main zu HELDEN zertifiziert

Reden- Bewegen- Verändern- Nach nur 13 Monaten Ausbildungszeit wurden am 19. Januar 2017 acht junge Männer in Offenbach zu HELDEN, den Offenbacher HeRoes, ausgezeichnet. Die Männer mit Migrationshintergrund setzen sich aktiv gegen „Unterdrückung im Namen der Ehre und für Gleichberechtigung“ ein.

Ich bin ein HeRoe, weil ich Veränderung, Chancen­gleichheit und Selbstverwirklichung symbolisieren und verkörpern möchte“ oder „Ich bin ein HeRoe, weil ich den Menschen anregen will zu hinter­fragen“ sind Sätze, die bei der Zertifizierungsfeier vor rund 100 Gästen mit begeistertem Beifall anerkannt wurden.

Durch die dreistündige Abendveranstaltung, die vom Projektträger DRK-Kreisverband Offenbach e.V. organisiert wurde, führte Radiomoderator Özgür Ates. Eingeleitet wurde der Abend mit einer musikalischen Einlage des Sängers Jaouad Hanin vom HeRoes-Team aus Köln, der am Keyboard von seinem Kollegen Marko Dujic begleitet wurde. Mit den treffenden Songs und Titeln wie „Held“ und „Sonnenschein“ sprachen die Künstler die Zuhörenden sowohl emotional als auch inhaltlich mit Themen wie Freiheit und Toleranz an.              

Den anerkennenden Worten des Gastgebers Dr. Holger Grothe, Vorsitzender des Deutschen Roten Kreuz (DRK)-Kreisverbandes Offenbach e.V., folgten der Bürgermeister der Stadt Offenbach am Main, Peter Schneider, und die Geschäftsführerin, Konstanze Schmidt von der Zentralen Geschäftsstelle des Netzwerks gegen Gewalt im Hessischen Ministerium des Innern und Sport (HMdIuS).

„HeRoes- Gegen Unterdrückung im Namen der Ehre. Für Gleichberechtigung!“

Im Jahr 2011 trug die Regionale Geschäftsstelle  Netzwerk gegen Gewalt im Polizeipräsidium Südosthessen  die Projektidee von dem Gewaltpräventionsprojekt „HeRoes- Gegen Unterdrückung im Namen der Ehre. Für Gleichberechtigung!“ aus Berlin an den DRK-Kreisverband Offenbach e.V. heran. 2013 konnte das DRK als geeigneter Projektträger mit hervorragenden Voraussetzungen für eine Umsetzung in Kooperation mit dem Netzwerk gegen Gewalt gewonnen werden. Das hessenweite Pilotprojekt wird mit Eigenmitteln des DRK- Kreisverbandes Offenbach e.V. und Fördermitteln der Aktion Mensch finanziert. Im Juni 2015 nahm das Offenbacher HeRoes-Team  seine Arbeit auf und wird seither von der Goethe Universität in Frankfurt wissenschaftlich begleitet und vom Netzwerk gegen Gewalt geleitend unterstützt. Dies wurde in einer Kooperationsvereinbarung für beide Kooperationspartner bis zum Auslauf der Fördermittel im April 2018 festgeschrieben.  

Projekt HeRoes

Bei der Zertifizierungsveranstaltung in den Räumlichkeiten der Offenbacher Industrie- und Handelskammer vermittelte das HeRoes-Team, Anja Straubel, Ollga Mato, Zafer Cin und Mehmet Koc, eindrucksvoll wie sehr ihnen das Projekt und die Arbeit mit den jungen Männern ans Herz gewachsen ist. Anschließend erhielten die geladenen Gäste einen Rückblick in Form eines Videobeitrages, den das Offenbacher HeRoes-Team über ihre einjährige Ausbildungszeit zusammengestellt hatte. In den wöchentlichen Sitzungen hatten die Jugendlichen die Möglichkeit, gemeinsam mit der HeRoes-Gruppenleitung, zu Themen wie Ehre, Unterdrückung, patriarchale Strukturen, Sexismus, Geschlechterrollen, Homophobie, Antisemitismus oder Gewalt zu diskutieren.

Großen Beifall ernteten die jungen Männer für ihr einstudiertes Rollenspiel und ihre persönlichen Beiträge. Darin wurde die Identifizierung mit dem Projekt HeRoes deutlich. Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg, Vizepräsidentin des DRK-Bundesverbands, brachte ihren Stolz über das gelungene Gewaltpräventionsprojekt deutlich zum Ausdruck und überreichte zum Höhepunkt des Abends die Zertifikate an die ersten HeRoes in Hessen. Mit den Zertifikaten sind die jungen Männer berechtigt, in Begleitung einer Gruppenleiters auf Nachfrage Workshops an Schulen und in Jugendeinrichtungen anzubieten. Diese werden im intensiven Austausch mit Lehrkräften und Sozialarbeiter/innen vor- und nachbereitet, bevor im Anschluss im Klassenverband (oder auch geschlechtsspezifisch) kontroverse Diskussionen mit den Schülerinnen und Schülern um das Thema Gewalt und Unterdrückung im Namen der Ehre geführt werden.