Fakt oder Fake???? - Referent Jan Rathje - König von Deutschland?

Safer Internet Day 2021 - ein Aktionstag mit vier virtuellen Informationsabenden

Das Motto des jährlich stattfindenden Safer Internet Day "TOGETHER FOR A BETTER INTERNET" haben Veranstalter u. Unterstützer aus den Regionen Marburg-Biedenkopf, Gießen, Hochtaunuskreis, Wetteraukreis, Lahn-Dill-Kreis u. Limburg-Weilburg wörtlich genommen und in einem Kooperationsverbund aus ehrenamtlichen und hauptamtlichen Akteuren*innen eine vierteilige Online-Veranstaltungsreihe zum Schwerpunktthema "Wem glaube ich? Meinungsbildung zwischen Fakt und Fake." gemeinsam geplant und durchgeführt.

Als Referenten bzw. Interviewpartner für die Informationsveranstaltungen konnten  einige Experten unterschiedlicher Fachgebiete gewonnen werden:

  • Jan Rathje, Medienpädagoge und Spieleentwickler aus Darmstadt,
  • Kriminalhauptkommissar Ulrich Kaiser, Beauftragter für Internetprävention im Polizeipräsidium Mittelhessen,
  • Dr. Gregor Kuhn, Schulpsychologe am Staatlichen Schulamt Weilburg und
  • Dr. med. Andreas Rave, Facharzt für Kinder- u. Jugendpsychiatrie aus Friedberg.

 

Die Veranstaltung

Der Medienpädagoge Jan Rathje eröffnete mit seinem Vortrag „Wem glaube ich was? Meinungsbildung und ‘Fake News’ gestern und heute!“ die Online-Veranstaltungsreihe am 09.02.2021 mit einem kurzen geschichtlichen Rückblick. Laut Rathje definiert sich die Gesellschaft schon immer durch menschgemachte Geschichten. Erzählt man eine Geschichte nur lange genug, wird diese Wirklichkeit. Schon im Altertum beeinflussten Eliten so die Machtverhältnisse: „Fake News“ über gewonnene Schlachten oder die Verfehlungen politischer Gegner gaben den Herrschenden Macht. Im 21. Jahrhundert hat dies durch das Internet eine neue Dimension erreicht. Schnell werden Informationen geteilt, ohne sie auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Wie lässt sich herausfinden, welche Wahrheit am wahrscheinlichsten ist oder welcher Realität man glauben sollte? Bei der Beurteilung von Nachrichten sollten wir uns auch immer die Frage stellen, wer uns beeinflussen möchte, und unsere eigenen Vorurteile überprüfen.  In seinem Vortrag blickte Rathje auf tausende Jahre „Fake News“ zurück und stellte sich und dem Publikum Fragen, die auch in der heutigen Zeit schwer zu beantworten sind, aber für die Findung der Wirklichkeit immer von größerer Bedeutung werden.

Aus kriminalpräventiver Sicht beleuchtete Kriminalhauptkommissar Ulrich Kaiser in seinem interaktiven Vortrag „Fakt oder Fake - rätselst du noch oder weißt du schon?“ das Schwerpunktthema des SID am 23.02.2021. Kaiser führte aus, dass die Digitalisierung neben scheinbar unbegrenzter Kommunikation und Unterhaltung auch grenzenlosen Zugriff auf Informationen aus den unterschiedlichsten Quellen ermöglicht. Angesichts der digitalen Informationsflut werde es immer schwieriger, Wahrheitsgehalt und Relevanz von Informationen zu Themen zu erkennen. Gerade junge Menschen würden sich immer häufiger in sozialen Netzwerken oder Blogs über Nachrichten und aktuelle Ereignisse informieren. Dabei würden die Jugendliche Gefahr laufen, Falschmeldungen von manipulierenden Nachrichtenseiten aufzusitzen und diese wiederum zu verbreiten. Aber auch für Erwachsene sei es eine immer größere Herausforderung, Informationen auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen und seriöse von unseriösen Quellen zu unterscheiden.

Bei den Folgeveranstaltungen am 09.03. – „Lust und Frust mit den Computerspielen“ und am 24.03. – „Wie sozial sind die Medien? Facebook, Instagram und Co.“ hatten die Veranstalter als Formatformat „Input und Interview“ gewählt.

In beide Veranstaltungen führte Jan Rathje jeweils mit einem grundlegenden Vortrag zu Digitalen Spielen bzw. sozialen Netzwerken ein.

Am 09.03. diskutierte er anschließend mit Dr. Gregor Kuhn, Schulpsychologe am Staatlichen Schulamt Weilburg, über „Bildschirmnutzungszeiten“, „Was passiert, wenn man zusätzlich zum Homeschooling oder Homeoffice, noch mehrere Stunden vor einem Bildschirm sitzt? Machen Spiele wirklich abhängig?“ und am 24.03. führte er im Anschluss an den Input ein Interview mit Dr. med. Andreas Rave, Facharzt für Kinder- u. Jugendpsychiatrie aus Friedberg. Hier wurde unter anderem die Frage gestellt, was passiert, wenn „die digitale Sprache“ aus dem Ruder läuft.

Insgesamt nahmen an den virtuellen Informationsabenden rund 620 Eltern, Lehrkräfte sowie Mitarbeitende im pädagogischen Bereich teil und konnten für die Themen Fake News, digitale Spiele und soziale Netzwerke sensibilisiert werden.

Weitergehende Informationen zu den Inhalten der Informationsabende sind auf der Internetseite von Klicksafe Öffnet sich in einem neuen Fenster zu finden.

Die Veranstalter und Unterstützer

sehen gespannt dem Schwerpunktthema des nächsten Safer Internet Days am zweiten Dienstag im zweiten Monat 2022 entgegen.

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